Sehnenscheidenentzündung
Hierbei handelt es sich um schmerzhafte Reizzustände des die Sehnen umgebenden Gleitgewebes also der Sehnenscheiden. Man spricht von einer Tendovaginitis. Die Ursachen können Infektionen – also durch Keime hervorgerufene Sehnenscheidenentzündungen - oder auch eine Überlastung der betroffenen Sehne sein.
Die Anzeichen einer Sehnenscheidenentzündung an der Hand sind Schmerzen beim Greifen und bei Bewegung der Hand und des Handgelenkes. Die Schmerzen können auf der Streck- und Beugeseite sein – abhängig davon, ob die Streck- oder Beugesehnen befallen sind - und bis in den Unterarm ziehen. Bei Infektionen findet sich eine starke Rötung und Überwärmung der Haut.
Bei der Untersuchung werden die betroffenen Regionen abgetastet und die Sehnen auf ihre Funktion getestet. Ergänzende Untersuchungen können das Röntgen, der Ultraschall oder die Kernspintomografie sein.
Während infektiöse Sehnenscheidenentzündungen in der Regel operativ angegangen werden müssen, um schwere Schäden der Hand zu vermeiden, kann man bei den meisten anderen Formen der Tendovaginitis zunächst ohne Operation – also konservativ - behandeln. Man stellt das Handgelenk und gegebenenfalls auch die Finger mit einer Schiene ruhig. Manchmal kann auch die lokale Injektion von Kortison die Heilung fördern.
In ausgeprägten fällen kann eine Operation erforderlich sein. Dies trifft vor allem auf die beiden Sonderformen von Sehnenscheidenentzündungen an der Hand zu.
1. Tendovaginitis stenosans de Quervain
Diese nach ihrem Erstbeschreiber benannte Erkrankung betrifft die kurze Strecksehne des Daumens (Extensor pollicis brevis) und die lange abspreizende Sehne des Daumens (Abduktor pollicis longus), die beide durch das erste Strecksehnenfach am Handgelenk verlaufen. Typisch sind hier Schmerzen beim bewegen des Daumens, und eine Schwellung sowie ein Druckschmerz auf der Speichenseite des Handgelenks. Versagt hier die konservative Therapie kann mit einer kleinen Operation das 1. Strecksehnenfach gespalten werden. In der Regel sind dann die Patienten beschwerdefrei. Eine Gipsruhigstellung ist nicht erforderlich und Bewegung des Daumens ist der Heilung nach der Operation eher zuträglich. Allerdings sollte der Daumen für 2- 3 Wochen nicht belastet werden.
2. Schnellender Finger
Diese Sehnenscheidenentzündung kann alle Finger der Hand betreffen und wird durch eine Einengung der Beugesehnen in Höhe des Grundgelenkes durch das 1. Ringband hervorgerufen. In der Folge verdicken sich die Beugesehnen der betroffenen Finger und können nur noch mit Anstrengung durch das enge Ringband gleiten. Dabei kommt es bei der Beugung zu einem Schnappen des erkrankten Fingers. Es besteht auch ein Druckschmerz in der Hohlhand. Bei leichten Formen kann eine lokale Kortisoninjektion die Sehne wieder zum Abschwellen bringen und die Beschwerden beseitigen. Ansonsten kann über einen kleinen Schnitt in der Hohlhand das Ringband in örtlicher Betäubung gespalten werden. Auch hier tritt ist keine Gipsruhigstellung erforderlich lediglich eine Schonung der betroffenen Hand für 2-3 Wochen.