Arthrose an der Hand
Der Gelenkverschleiß (Arthrose) kann am Handgelenk und an der Hand alle Gelenke befallen. Die Arhtosebehandlung ist damit eine wichtige Domäne der konservativen und operativen Handchirurgie. Besonders betroffen sind das Handgelenk, das Daumensattelgelenk (Rhizarthrose) sowie die Fingerend- und Mittelgelenke. Ursachen können Verletzungsfolgen, Stoffwechselerkrankungen (Gicht, Pseudogicht), Entzündungen und eine erbbare Veranlagung sein.
Handgelenksarthrose
Sie ist häufig Folge von Brüchen und Bandverletzungen, die ungenügend ausgeheilt sind. Wenn die Schmerzen zu ausgeprägt sind können abhängig vom Bewegungsausmass verschiedene handchirurgische Eingriffe Linderung bringen. So kann eine Denervierung des Handgelenkes für einen langen Zeitraum die Schmerzen reduzieren, ohne dass die Beweglichkeit eingeschränkt wird. Wenn diese bereits schlecht ist, kann eine Teiversteifung die Schmerzen deutlich reduzieren, ohne dass das Handgelenk seine Funktion vollständig verliert.
Rhizarthrose
Das Daumensattelgelenk ist ein sehr bewegliches Gelenk zwischen dem Vieleckbein (Os trapezium) und dem 1. Mittelhandknochen. Dadurch ist seine degenerative Erkrankung, die sogenannte Rhizarthrose für die Funktion des Daumens und damit der ganzen Hand von großer Bedeutung. Schmerzhafter Kraftverlust beim Zugreifen sind die Folge dieser Erkrankung.
Die konservativen Massnahmen mit Schienen sind zur kurzfristigen Stabilisierung des Daumensattelegelenks und Linderung der Schmerzen geeignet. Eine gute handchirurgische Massnahme ist die sogenannte Arthroplastik des Daumensattelgelenks. Das Prinzip der besteht darin, dass einer der beiden am beschädigten Gelenk beteiligten Knochen, das große Vieleckbein, entfernt wird. Um eine Verlagerung des ersten Mittelhandknochens in den entstandenen Hohlraum zu verhindern, der Daumen etwas kürzer wird die Gelenkskapsel gerafft und gegebenenfalls ein Teil einer Sehne verlagert. Dieser handchirurgische Eingriff wird seit Jahrzehnten mit großem Erfolg durchgeführt. Die Nachbehandlung erfordert eine 5 wöchige Ruhigstellung im Gips. Anschließend erfolgen physiotherapeutische Maßnahmen. Beschwerdefreiheit wird ca nach 12 Wochen erreicht.
Fingergelenksarthrose
Diese wird am Endglenk nach dem englischen Mediziner Heberden und am Mittelgelenk nach dem Franzosen Bouchard benannt. Wie bei allen Arthrosen ist die nicht operative Behandlung mit Salben, Schienen, Physiotherapie und Schmerzmittel möglich. Meist ist damit auch ausreichend für den Patienten getan.
Bei fortgeschrittenem Stadium, das mit Schmerzmittel manchmal nicht zu Behandeln ist, kann eine handchirurgische Operation Linderung verschaffen. So können am Mittelgelenk die Nervenfasern gekappt werden, wodurch sich eine zeitweise Schmerzlinderung ergibt. Weiterhin gibt es die Möglichkeit, einer Gelenkprothese oder Versteifung – abhängig von der bereits eingetretenen Gelenkzerstörung. Am Endgelenk bietet sich die Einsteifung mit Drähten oder Schrauben an, sie hat nur eine geringe Bewegungseinschränkung bei sicherer Schmerzfreiheit und guter Funktion des Fingers zur Folge.